Berlin,
13.04.2015 – Jetzt haben Sparer es schwarz auf weiß: Die niedrigen Zinsen auf
Sparbuch und Tagesgeld kosteten jeden Deutschen in den vergangenen fünf Jahren
1400 Euro – und in diesem Jahr weitere 900 Euro. Das haben die Ökonomen der DZ
Bank gerechnet. Für eine nachhaltige Altersvorsorge wären diese Produkte aber
auch in einem stabilen Zinszeitalter nicht geeignet. Der BDRD rechnet vor, wie
viel Geld Sparern mit festverzinslichen Anlagen entgeht.
„Die
deutschen Anleger verzichten jedes Jahr auf Milliarden“, sagt Peter Härtling,
Präsident des Bundesverbandes der Ruhestandsplaner Deutschland (BDRD). Der
Grund: Aus Angst oder Unwissenheit investieren sie noch immer lieber in
Festgeld, Sparbuch oder Tagesgeld – obwohl die Renditen nicht einmal mehr die
Inflation ausgleichen. Doch selbst wenn das Zinsniveau in den vergangenen vier
Jahren nicht so drastisch gesunken wäre: Mit der Rendite einer vernünftigen und
vorausschauenden Geldanlage könnten die konservativen Anlagen auch dann nicht
mithalten.
Hätte ein
deutscher Sparer zu Beginn des Jahres 2010 einen Betrag von 50.000 Euro zu
einem Festgeldzinssatz von 2,3 Prozent, der vor der Finanzkrise üblich war,
angelegt, hätte er binnen fünf Jahren 4.761 Euro erwirtschaftet. Mit einem
aktiv betreuten, ausgewogenen Anlageportfolio hätte er hingegen einen
Wertzuwachs von 21.778 Euro erzielt. Das entspricht einer Rendite von 9,46
Prozent pro Jahr. „Natürlich dürfen Anleger die vergangenen vier Jahre aufgrund
der außergewöhnlichen Situation nicht als Maßstab für die Zukunft nehmen“,
warnt Peter Härtling. Langfristig sieht er mit diesem Anlageportfolio aber
Renditen von 6 Prozent als realistisch.
Damit sind
die deutschen Sparer auch für die Zukunft gut beraten, ihre Altersvorsorge
proaktiven Anlageformen aufzubessern. Denn auch wenn sich das Zinsniveau wieder
erholen sollte – was für die kommenden Jahre eher unwahrscheinlich ist – so
können Festgeld, Tagesgeld und Sparbuch mit aktiv gemanagten Anlagen nicht
mithalten. Im konkreten Beispiel hätte ein Sparer, der heute 50.000 Euro zu 2,3
Prozent anlegt, in zehn Jahren insgesamt 62.776 Euro auf dem Konto, in 20
Jahren 78.792. Bei den von BDRD-Präsident Härtling veranschlagten sechs Prozent
wären es hingegen nach zehn Jahren 89.542 Euro und nach 20 Jahren gar 160.356
Euro.
„Bei
höherer Risikobereitschaft können Anleger langfristig deutlich höhere Renditen
erzielen“, meint Peter Härtling. Entwickele sich das BDRD-Beispielportfolio
auch weiterhin mit den durchschnittlichen 9,46 Prozent, die es in den
vergangenen fünf Jahre erbracht hat, hätte der Anleger in zehn Jahren 123.459
Euro zur Verfügung, in 20 Jahren 304.884 Euro. Bei offensiven Anlagenprodukten
sind solche Renditen keine Seltenheit. Zum Vergleich: Auch der Deutsche
Aktienindex (DAX) hat in den vergangenen 26 Jahren eine durchschnittliche
Rendite von 10,02 Prozent pro Jahr erzielt. „Auf diese Renditen sollten Anleger
nicht verzichten“, meint Peter Härtling. Gegen unbegründete Ängste vor
unbekannten Anlageformen empfiehlt der Experte eine professionelle Anlageberatung.
So können seiner Ansicht nach schnell weitverbreitete Missverständnisse
ausgeräumt werden.
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