Freitag, 27. März 2015

Strafzinsen? Geld gehört trotzdem nicht unter die Matratze

Immer mehr Banken erheben Strafzinsen für hohe Spareinlagen. Der Bundesverband der Ruhestandsplaner Deutschland hält es für möglich, dass diese negative Entwicklung auch die Kleinanleger erreicht. Doch das Ersparte gehört trotzdem nicht unter die Matratze oder in die Keksdose, warnt der BDRD. Es gibt Alternativen. 


„In Zukunft könnte das Geld unter der Matratze stabiler angelegt sein, als auf der Bank“, warnt Peter Härtling, Präsident des Bundesverbandes der Ruhestandsplaner Deutschland (BDRD). So sind zumindest keine negativen Zinsen oder Gebühren zu zahlen. „Gut aufgehoben ist es dort aber trotzdem nicht“, mahnt Härtling. Denn unter der Matratze oder in der Keksdose arbeitet das Vermögen nicht.

Der Hintergrund: Bereits seit dem 1. November erhebt die Skatbank Negativzinsen für Einlagen auf Girokonto und Tagesgeld, die WGZ-Bank als Spitzeninstitut der Volks- und Raiffeisenbanken in Westfalen und die Commerzbank zogen nach. Auch wenn diese negative Entwicklung bisher nur Firmen, Versicherungen oder vermögende Privatkunden trifft: „Die Tür für Strafzinsen ist geöffnet, es werden weitere Banken folgen“, meint Peter Härtling. Wenn sich an der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank nichts ändert, ist es für ihn nur eine Frage der Zeit, bis auch Kleinanleger von den Strafzinsen der Banken betroffen sein werden.

Nach Abzug der Inflation zahlen die Deutschen schon heute bei den beliebten Anlageformen wie Sparbuch, Tagesgeld und Festgeld drauf. „Kommen nun noch Strafzinsen oder Gebühren hinzu, wird die Verwahrung des Vermögens Zuhause oder im Schließfach immer verlockender“, warnt Härtling weiter. Doch das gebietet der Enteignung der Sparer keinen Einhalt. Wer für den Ruhestand vorsorgen will, muss jetzt handeln – und intelligent investieren. Produktivkapital wie Unternehmensbeteiligungen oder Aktien, auch in Form breit gestreuter Investmentfonds, können jetzt eine Alternative sein, meint der BDRD-Experte. Genauso wie die Investition in Sachwerte wie Immobilien oder Edelmetalle.

Doch falsche Anlageentscheidungen können den Sparer noch deutlich teurer zu stehen kommen als Strafzinsen oder Bankgebühren. „Anlagen in Aktien, Fonds oder Sachwerte sind nie für jeden Sparer gleichermaßen geeignet“, warnt Peter Härtling. Mehr denn je gilt daher: Bei Anlageeinschätzung und Risikoabwägung sollte die Beratung vom unabhängigen Experten eingeholt werden – damit das Geld am Ende nicht doch unter der Matratze landet.

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